Bei älteren Katzen ist die chronische Niereninsuffizienz (CNI) eine sich langsam verschlimmernde Krankheit, die häufig zu spät entdeckt wird. Mit der Zeit hören die Funktionskörperchen der Niere (Nephrone) auf zu arbeiten, während die restlichen Nephrone auf Hochtouren versuchen, weiter ihren Dienst zu verrichten. Wenn sich die ersten Symptome einer Nierenfunktionsstörung bei der Katze zeigen, liegt die Nierenleistung in der Regel nur noch bei 25 Prozent. Deshalb ist es wichtig, dass Katzenhalter die ersten Warnzeichen erkennen. Sollten Sie den Verdacht hegen, dass Ihre Samtpfote betroffen ist, dann lesen Sie dazu hier mehr Informationen.
Welche Ursachen haben Nierenerkrankungen bei Katzen?
Bei Katzen entsteht die Nierenerkrankung infolge einer Entzündung der Nierenkanälchen (Tubulus)und des Nierenzwischengewebes. Bei der Definition der Krankheit sprechen Tiermediziner entweder von einer akuten oder chronischen Niereninsuffizienz. Giftstoffe wie das für Katzen appetitliche Frostschutzmittel können die akute Form der Krankheit auslösen. Gleiches gilt für Tumore, Schockzustände oder Infektionen. Oft verursachen sie eine Durchblutungsstörung der Nieren.
Unter der chronischen Niereninsuffizienz leiden meist Katzen, die das zehnte Lebensjahr überschritten haben. Für eine genaue Ursache gibt es bislang keine wissenschaftlichen Belege. Möglicherweise trägt eine Überfunktion der Schilddrüse mit zu einer Niereninsuffizienz bei. Auch durch Bluthochdruck kann das Nierengewebe wegen einer erhöhten Durchblutung Schaden nehmen. Sollte die Katze von einer chronischen Blasenerkrankung mit Harngrieß betroffen sein, ist die Gefahr groß, dass der Grieß die Harnwege blockiert und es zu einem Rückstau in der Niere kommt.
Aufgrund der medizinischen Versorgung haben Katzen heutzutage eine verlängerte Lebensdauer, doch mit einem hohen Alter steigt auch die Wahrscheinlichkeit einer chronischen Niereninsuffizienz.
Was sind die typischen Symptome?
Hegen Sie den Verdacht, bereits Symptome einer Nierenerkrankung bei Ihrer Katze wahrgenommen zu haben? Ein erstes typisches Indiz ist zum Beispiel, dass Ihr Tier wesentlich mehr als gewöhnlich trinkt. Außerdem fällt auf, dass es an Körpermasse verliert. Der Grund: Die Nieren sind nicht mehr fähig, die für den Stoffwechsel wichtigen Stoffe zurück in den Körper zu leiten. Stattdessen werden lebensnotwendige Proteine mit dem Urin ausgeschieden.
Da die Abfallstoffe wegen der Nierenfunktionsstörung im Blut bleiben, tritt bei der Katze immer öfter Übelkeit auf. Das Unwohlsein erkennen Sie daran, dass sie sich regelmäßig erbricht. Eines der wichtigsten Abfallprodukte ist Harnstoff, der die Schleimhäute reizen, zu Verletzungen im Maulbereich führen und den Geschmackssinn verfälschen kann. Demzufolge ist es möglich, dass die Katze keinen Appetit mehr hat.
Weitere gängige Symptome einer chronischen Niereninsuffizienz bei Katzen sind Bluthochdruck und in einer späteren Phase der Krankheit Blutarmut (Anämie). Schließlich beeinflussen die Nieren auch die Blutdruckregulation und die Bildung des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin.
Wie lässt sich eine Niereninsuffizienz bei Katzen behandeln?
Sofern eine chronische Nierenerkrankung bei Katzen im Anfangsstadium diagnostiziert wird, folgt als Erstes eine Ernährungsumstellung. Das bedeutet, dass die Nahrung weniger wertvolle Proteine enthält, denn letztere kurbeln die Produktion der harnpflichtigen Abfallstoffe an. Weniger Eiweiße im Katzenfutter stellen eine Entlastung der Niere dar.
Darüber hinaus sollte der Phosphat-Gehalt durch einen zusätzlichen Phosphatbinder im Futter angepasst werden. Beobachtungen haben gezeigt, dass sich das Fortschreiten der Niereninsuffizienz auf diese Weise verlangsamt.
Sofern die Krankheit schon weit fortgeschritten ist, empfiehlt es sich, in einer Tierklinik eine stationäre intravenöse Flüssigkeitstherapie durchzuführen. Damit wird der Flüssigkeitshaushalt wieder ausgeglichen und Giftstoffe können leichter aus dem Körper entweichen.
Können Nierenfunktionsstörungen bei Katzen geheilt werden?
Obwohl Nierenfunktionsstörungen bei Katzen mit der richtigen Behandlung gelindert werden können, gelten sie als unheilbar. Wie der Bundesverband für Tiergesundheit e.V. erklärt, ist die chronische Niereninsuffizienz eine der häufigsten Todesursachen bei Katzen im Seniorenalter. Deshalb ist es ratsam, etwa ab dem siebten Lebensjahr mit Vorsorgeuntersuchungen zu beginnen.